Samstag, 4. Februar 2012

Sometimes reality is sad

Um ehrlich zu sein, bin ich froh, nicht noch so viel Zeit in Kambodscha zu reisen. Das hat nichts mit den Menschen hier zu tun oder mit dem Land. Das Land ist schön, Angkor Wat ist der Wahnsinn und die Leute sind nett. Vielleicht nicht ganz so nett wie in Laos. Die Männer ein wenig aufdringlicher, die Tuk Tuk Fahrer ein wenig nerviger und man hat doch immer das Gefühl, auf sich und seine Sachen aufpassen zu müssen.
Aber das ist nun echt nicht so schlimm.

Was so furchtbar ist, ist die Armut.
Viele Bettler die vom Krieg oder von den Minen versehrt sind. Vor allem aber Kinder, die betteln oder die arbeiten und versuchen, mit Postkarten oder Armbändern oder ähnlichem Geld zu verdienen.
Manche sind vielleicht erst 4,5 Jahre alt und alle starren sie einen mit riesengroßen Kulleraugen an.
Selbst wenn ich genug Geld hätte, um ihnen allen was zu geben wäre das keine gute Idee. Dann schicken die Eltern sie erst Recht zum Arbeiten statt in die Schule.
Und ich brauche auch nicht 300 Postkarten und 50 Armbänder täglich.
Aber sie zu ignorieren ist auch schrecklich.
Ab und zu hab ich Essen oder Trinken für sie gekauft. Neulich haben wir mit einem ganz lieben 12 Jährigen gegessen, der an unseren Tisch kam und was verkaufen wollte. Er war sooo dünn und er sah furchtbar traurig aus und sein Anblick hat mir fast das Herz gebrochen. Sein Englisch war sehr gut, weil er neben dem Arbeiten auch zur Schule geht und so haben wir uns ein bisschen unterhalten. Sein Vater ist tot und er lebt mit seiner kleinen Schwester bei seiner Großmutter. Er mag die Schule und will Lehrer werden, wenn er groß ist. Zum Arzt kann er trotz seiner entzündeten Augen nicht, weil er kein Geld hat. Seine ganze Geschichte hat mich so traurig gemacht.

Kein Grund, die Hoffnung auf eine bessere Welt aufzugeben. Aber doch ein Grund, nachdenklich zu werden und mal wieder seine eigenen Prioritäten zu überprüfen. One day the world will be different.


0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen