Samstag, 7. Januar 2012

More bombs than people

Keine Ahnung ob ihr das wusstet - ich wusste es jedenfalls nicht.
Laos wurde in den Sechzigern und Siebzigern von den USA bombardiert. Es gab nie eine offizielle Kriegserklärung von Seiten der Amerikaner, aber inzwischen haben sie zugegeben, dass sie sich damals in den innerstaatlichen Konfikt eingemischt haben.
Dieser Krieg wird auch als geheimer Krieg bezeichnet und so ist es kein Wunder, wie wenig wir davon wissen. Laos wurde so großflächig und heftig bombadiert,dass es eines der minenverseuchtesten Länder der Welt ist. Über 2 Millionen Tonnen an Bomben wurden abgeworfen. Die Bombardements sind Vergangenheit, aber die Überreste des Bombardements sind traurige Gegenwart. Rund 30 Prozent der Bomben explodierten nicht und gefährden weiter die laotische Bevölkerung.
Falls ihr gerne mehr wissen wollt, serviere ich euch den Wikipedia-Link gleich mit.

Jeder rote Punkt ein Bombardement - die Clusterbomben nicht eingerechnet
Die Installation zeigt, wie Clusterbomben funktionieren- eine große Bombe beinhaltet viele kleine, die sich über das ganze Areal verstreuen

Warnplakat für Kinder

Zynisch: der Mann auf dem Bild verlor ein Bein durch eine Bombe - er baute sich selber eine Prothese, aus Holz und... den Überresten einer Bombe

Eine Organisation, die sich um die Opfer der Blindgänger kümmert, ist COPE.
Ich war heute dort und wurde sehr herzlich empfangen, das Team war gerade beim Mittagessen und hat mich eingeladen, mich dazu zu setzen. Da alle ein bisschen Englisch konnten, bin ich ein paar Fragen losgeworden. Danach eine Dokumentation angesehen ( Bomb Harvest, sehr empfehlenswert, falls ihr den Film irgendwo auftreiben könnt) und die sehr eindrucksvolle Ausstellung.

Besonders schlimm fand ich, dass Kinder sterben, weil sie mit kleinen Streubomben spielen, ohne zu wissen, wie gefährlich diese sind. Die Menschen können gar nichts dagegen tun, selbst ein erwärmter Herd führte zum Beispiel zur Explosion einer Bombe unter der Hütte - und keiner wusste, dass dort eine Bombe lag.
Betroffen gemacht hat mich vor allem eine Aussage im Film, als der Dorfvorsteher sagte, zur Zeit des Krieges habe es in seiner Umgebung mehr Bomben als Menschen gegeben.
Bis die Bomben alle gefunden und entschärft sind, wird es noch Ewigkeiten dauern - und in der Zwischenzeit sterben Menschen oder werden gefährlich verletzt.

Ihre Situation wird dann schwierig, kaum jemand hat das Geld für Prothesen oder ähnliches und nichts ist behindertengerecht gebaut. COPE passt dann Prothesen an und bildet Leute aus, diese herzustellen. Sie bezahlen die Kosten medizinischer Behandlungen, bieten Trainings an, um den Umgang mit dem Rollstuhl zu lernen, informieren in den Dörfern über die Gefährlichkeit von Bomben und und und. Auch Unfallopfer und Menschen, die von Geburt an behindert sind, finden dort Hilfe..
Die Menschen die dort arbeiten, waren sehr stolz auf ihren Job und die Möglichkeit, anderen zu helfen. Ich finde das Projekt toll und sehr unterstützenswert. Wenn ihr mögt, findet ihr weiter Informationen unter 
http://www.copelaos.org, es gibt auch die Möglichkeit zu spenden.

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