Was mich an Laos wirklich fasziniert, ist die Zufriedenheit, die trotz der offensichtlichen Armut existiert.
Die Menschen hier sind -materiell gesehen- wirklich arm, aber sie wirken
so viel zufriedener und glücklicher als in den „entwickelten“ Ländern.
Wenn man mit dem Bus durch die Berge fährt,
sieht man überall am Straßenrand kleine Hütten aus Stroh, Holz oder ähnlichem.
Direkt an die Straße gebaut und hinter den Häusern der Abgrund. Vorne spielen
die Kinder, Chilis und schilfähnliche Bündel aus Gras trocknen in der Sonne,
Hühner und Kühe laufen frei herum. Im Inneren gibt es meist nur einen Raum, in dem die
ganze Familie lebt. Geschlafen wir auf dem Boden. In den Tälern kann man die
Leute beim Bestellen der Felder beobachten, die sich mit diesen spitz
zulaufenden, runden Hüten vor der Sonne schützen.
Sie besitzen vielleicht nur ein paar Kühe oder
Schweine, ein paar Kochutensilien und ihre Kleider, aber sie lächeln und
strahlen und es geht ihnen offensichtlich gut.
Ich vermute, hier ist man reich, wenn man sich
ein Haus aus Stein oder ein altes Auto leisten kann.
Als wir neulich Kayak fahren waren, hab ich
lange mit unserem Tourguide gesprochen.
Er ist in seinem ganzen Leben noch nie aus
seiner Heimatstadt herausgekommen, ich kenne inzwischen mehr von seinem Land
als er selbst. Aber er liebt seinen Job und lebt bei seiner Familie und ist
vollkommen zufrieden.
Vielleicht muss man Länder wie diese gesehen
und Menschen wie ihn getroffen haben, um wirklich zu begreifen, wie viel Glück
man selbst hat.
Und das nur, weil man zufällig in diesem Land
geboren wurde und nicht irgendwo ganz anders.
Das Märchen, das man alles schaffen kann und
alles werden kann, wenn man sich nur genug anstrengt und hart arbeitet, ist
eine riesengroße Lüge. Aber vielleicht ist unsere Form von Glück (= Reichtum, Macht, Erfolg etc) gar nicht so erstrebenswert.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen