Also haben die Khmer Rouge die Menschen erschlagen, ihnen die Kehle durchgeschnitten, die Kinder gegen einen Baum gehauen, bis sie tot waren.
Kambodscha wurde von 1975 bis 1979 von den Khmer Rouge regiert, die in dieser Zeit schätzungsweise ein Viertel der Bevölkerung ermordeten.
Tuol Sleng, auch bekannt als S-21, war das bekannteste ihrer Gefängnisse. Inhaftierte wurden in winzige Zellen eingesperrt und gefoltert, Geständnisse erpresst.
Eine beeindruckende Fotoausstellung zeigt die Gesichter der Opfer.
Reihe an Reihe, Raum an Raum kann man auf den Fotos die verschiedensten Emotionen ablesen, Verzweiflung, Hass, Wut, Kampfgeist, Entschlossenheit, Resignation.
Besonders berührend fand ich die Bilder von den Kindern - auch sie sind alle umgekommen, denn die roten Khmer wollten diese Familien komplett ausrotten. Viele waren vollkommen unschuldig. Es reichte, ein Lehrer oder Professor zu sein, eine Fremdsprache zu beherrschen oder eine Brille zu tragen.
In ihrer kruden Ideologie fanden die roten Khmer für alles eine Rechtfertigung, und eine ihrer Losungen lautete: Besser einen Unschuldigen ermorden als einen Schuldigen davonkommen lassen.
Anschließend ging es zu den Killing Fields.
Hier in Choeung Ek wurden die Menschen mit Lastwagen herangekarrt und meist noch am selben Tag ermordet, insgesamt etwa 17.000. Ein Massengrab reiht sich an das nächste und dazwischen kann man düstere Überbleibsel des Grauens betrachten, zum Beispiel die Knochen, Zähne oder Kleidung der Opfer.
Die friedliche Stimmung des Ortes, umgeben von Reisfeldern, ein kleiner See in der Mitte, passt so gar nicht zu dem Unvorstellbaren, was sich an dieser Stelle ereignet hat.
Ein Teil der Gräber wurde ausgehoben, die Schädel der Opfer, teils fein säuberlich nebeneinandergestellt, teils gestapelt, kann man im so genannten Gedenk-Stupa betrachten.
Am Ende des Tages bleiben Betroffenheit, Traurigkeit und Wut.
Wie kann so etwas wieder und wieder passieren?
Wie können Menschen anderen Menschen so etwas antun?
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