Da waren Tom und Garrett, die Steven und ich in Vientiane getroffen haben. Tom ist erst zwanzig, aber schon richtig viel unterwegs gewesen und unterrichtet Englisch an einer Schule in Thailand.
Er hat es geschafft, sich ein Tattoo machen zu lassen, ohne zu wissen, was es bedeutet, wofür wir ihn kräftig ausgelacht haben. Garrett sieht aus wie ein Amerikaner und redet auch so, aber ist überraschenderweise völlig anders drauf als man sich "den typischen Amerikaner" so vorstellt. Nach seinem Mathe- und Physikstudium hat er keine Lust mehr auf Uni und Arbeiten und hat sich eine Stelle als Safety Kayaker in Thailand gesucht. Sprich er rettet die Leute, wenn sie aus dem Kayak fallen. Dummerweise passiere das so selten. Woraufhin ich gelacht hab und meinte, dass ich das schon geschafft hab. Und er antwortet trocken: Thanks for saving my job then.
Als Steven weg war, haben die Jungs und ich dann noch Marlene und Lilly kennengelernt. Die beiden sind Schwestern. Die eine hat grad in Korea gejobbt, die andere studiert Fotografie in New York. Tolle Mädels, einen Tick weniger normal als andere Leute und unheimlich liebenswert.
Außerdem haben wir in Vientiane noch Taeva und M (wieder)getroffen. Sie studiert Jura und lebt in New York. Ein Paradebeispiel für meine Beobachtung: Je langweiliger das ist, was die Leute zuhause so machen und je geregelter ihr Leben so ist, umso mehr flippen sie aus, wenn sie da mal rauskommen. In Vang Vieng hab ich sie an Silvester im Club getroffen und fast den Jahreswechsel verpasst, weil ich sie von der Toilette zurück in den Club bugsiert habe - sie wollte nämlich aus unerfindlichen Gründen unbedingt durch die Küche laufen. Taeva ist zusammen mit einem Kumpel von der Westküste unterwegs gewesen, dessen Namen ich mal lieber nicht ausschreibe. Jedenfalls ist er Mitglied im CCC (Chaos Computer Club), also ein Hacker. Ständig am reisen, so dass er schon in 65 Ländern war, darunter auch Afghanistan. Wahrscheinlich der verrückteste Typ den ich je getroffen habe.
Dann sind wir aus Vientiane alle in unterschiedliche Richtungen weiter. Unterwegs hab ich dann Dave getroffen, einen Australier mit einer Schwäche für deutsche Mädels (nein, nicht für mich, keine Sorge :-).
Habe ihn dann irgendwann mal gefragt, ob er ein bisschen Deutsch kann und mich anschließend totgelacht, als er "Ja freilich" in schönstem bayrischen Dialekt antwortete. Er hat lange in Deutschland gelebt und wenn der mal richtig lossabbelt versteh ich kein Wort mehr. Wir sind dann zusammen weiter nach Kong Lor.
Dort haben wir Guadalupe und Martin getroffen, ein supernettes Pärchen aus Argentinien. So schön mal wieder über Argentinien zu reden, hab ich lange nicht gemacht. Mein Spanisch is aber arg eingerostet, bin dann doch bei Englisch geblieben. Die beiden haben für einen großen Ölkonzern gearbeitet und Martin meinte nur, jetzt wolle er nicht mehr auf der falschen Seite stehen. Es gehe ständig darum, Fehler zu vertuschen und den Schaden für die Umwelt herunterzuspielen. Hat mich mal wieder in meiner Weltanschauung bestätigt.
In Kong Lor sind auch Jaime und Marie zu uns gestoßen. Jaime kommt aus Chile und Marie aus Irland, aber kennengelernt haben sie sich in Kanada. Unheimlich lieb und glücklicherweise nicht eins von diesen anstrengenden Paaren, die nur zu zweit existieren. Ich hoffe wenn sie sich entscheiden, wo sie hinziehen, ist das nicht zu weit weg und ich seh sie nochmal wieder. Mit den zwei war ich dann in Pakse, Tad Lo und auf Don Khong und Don Det, bevor sie in den Norden weitergefahren sind.
Pünktlich bevor die beiden weitermussten, haben wir dann auf Don Det Sabrina aufgegabelt. Sie kommt aus Köln/Düsseldorf/Edinburgh, ist superlieb und echt nicht auf den Kopf gefallen- okay das war jetzt untertrieben, sie hat richig was drauf. Ganz ungewohnt dann von Englisch wieder auf Deutsch umzusteigen, aber das ermöglicht einem doch ganz andere Gespräche. Sabrina ist dann nach Bangkok und Koh Tao weiter und von dort nach Kambodscha. Ärgerlicherweise andersherum als ich, so dass ich ihr wahrscheinlich nicht mehr über den Weg laufe. Aber manchmal kommt es einem eh so vor, als sei die Welt ein Dorf :) Am Ende trifft man doch alle wieder.
In unserem Stammrestaurant auf Don Det hab ich dann Jonas kennengelernt, der sich schon mit der ganzen Familie, inklusive Pumpkin (der Katze) angefreundet hatte. Diese Begegnung hat mir mal wieder gezeigt, wie überflüssig Vorurteile sind. Anfangs hätte ich ihn nämlich in die BWLer-Oberflächlich-Langweilig- Schublade gesteckt. Da gehört er aber definitiv nicht rein, viel zu viel Tiefgang und Lebenserfahrung dafür. Wir hatten jede Menge Spaß und endlos lange Gespräche, bevor Jonas dann in den Norden weitergefahren ist und ich in den Süden.
Genauer gesagt nach Phnom Penh, Kamboscha. Auf dem Weg (mal wieder im Bus) hab ich dann Tim, Nina, Steffi und Sandra kennengelernt. Da brauchte ich dann gar nicht wieder anfangen, Englisch zu reden, weil bis auf Nina alle Deutsche sind (und sie ist aus Österreich). Komischerweise hab ich keinen von denen auf Don Det getroffen, obwohl die Insel echt klein ist und wir alle gleichzeitig da waren. Mit Tim (früher Fallschirmjäger, jetzt Wirtschaftspsychologe) und Nina (Sozialarbeiterin) hab ich dann einen Abstecher nach Phnom Penh gemacht, bevor wir nach Siem Reap gefahren sind und dort die Mädels wieder getroffen haben. War auch ganz froh darüber, mit den zweien zusammen unterwegs zu sein. Einerseits, weil der Tag in Phnom Penh echt heftig war und andererseits weil wir davon abgesehen eine richtig gute Zeit hatten.
Jetzt sind aber alle vier schon wieder in Bangkok und ich alleine in Siem Reap. Auch mal gut für ein paar Tage, kann ich mich schon mal drauf einstellen wie es dann beim Meditationskurs wird.
Mit Tim und Nina im Angkor what? |
Marie beim Spielen mit den Kids |
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